Ring-VO WS 2016/17:
Mit der Verbreitung digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien sind neue, plurale Möglichkeiten der massenhaften Verbreitung von verbalen, textuellen und/oder visuellen Botschaften entstanden. Rezipient_innen sind gefordert in der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Informationsquellen (Bsp. Bloggerszene, Twitter, etablierte Medieninstitutionen) und deren Fülle unterschiedlicher Aussagen, Informationen und Darstellungen eine Position zu finden.
Daraus ergibt sich oftmals ein Spannungsfeld zwischen Chance und Überforderung. Auch die Informationsvermittler wissen, um die Möglichkeit „per Maus-Click“ große Populationen in sehr kurzer Zeit zu erreichen. Social Media Plattformen ermöglichen Kampagnen aller Art und noch nie in der Geschichte konnten verschiedenste Auffassungen und Meinungen von so vielen Gruppierungen ohne großen Aufwand öffentlich vertreten werden.
Neben neuen Thematiken wie der Rolle von Authentizität und den Dimensionen „Infotainment“ und „Edutainment“ stellen sich erst recht wieder bekannte Fragen nach den Grenzen dieser Situation der neuen Meinungsvielfalt, nach verlässlichen Quellen, nach Kriterien für qualitätsvollen Journalismus und nach der Glaubwürdigkeit von Medien. Welchen Instanzen kann vertraut werden und warum? Welche Kompetenzen werden für eine Orientierung, Beurteilung und Einschätzung des Informationsangebots benötigt? Welche Rolle spielt Kritik dabei?
Lernziel
In der Vorlesungsreihe werden Beispiele konkreter Entwicklungen und theoretische Beiträge diskutiert. Ziel ist eine breit angelegte, interdisziplinäre und kritische Auseinandersetzung mit gegenwärtigen Fragen des Medienwettbewerbs.
Hier finden Sie Informationen, Präsentationsfolien und Audiodateien zu den einzelnen Einheiten.
14.10. Eva Binder (Innsbruck): Von Manipulation zu Desinformation: Medien in Russland seit dem Ukraine-Konflikt
20.10. Patricio Hetfleisch (MoHo, Innsbruck), Anne Siegetsleitner (Innsbruck), Andreas Wiesinger (Innsbruck) Gesprächsrunde / „Den/die Leser_in nicht deppert sterben lassen“
27.10. Petra Bernhardt (Wien) Glaubwürdigkeit im Fotojournalismus: zwischen Authentizitätserwartung, Manipulationsverdacht und Bildethik
Auf der Lernplattform finden Sie weitere Unterlagen zum Vortrag.
03.11. Andreas Oberprantacher (Innsbruck) Die Unglaubwürdigkeit des „Lügenäthers“
10.11. Christine Hämmerling (Zürich) Filmen auf Demonstrationen als Aushandlungsprozess zwischen Vertrauen und Misstrauen
17.11 Michael Tschuggnall (Innsbruck) Automatisierte Plagiatserkennung in Textdokumenten: was der Schreibstil eines Autors über die Echtheit verrät
22.11. Medientag der LFU
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Ulrich Sarcinelli (Koblenz) Medien und Politik in der Glaubwürdigkeitskrise – Zwischen „Lügenpresse“, Kampagnenjournalismus und Aufklärung
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Clara Akinyosoye (Wien) Medien und Diversität: Wege aus der Vertrauenskrise (erkrankt), 5 zentrale Thesen stellvertretend verlesen durch Ulrike Pfeiffenberger
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Knut Hickethier (Hamburg) Das Vertrauen in die Medien und sein Verschwinden
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Alexander Haas (München) Glaubwürdigkeit in der Online-Kommunikation aus der Nutzerperspektive
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Workshops und Podiumsdiskussion
01.12. Ingo Schneider (Innsbruck) Plausibilität und Glaubwürdigkeit in gegenwärtigen Sagen und Gerüchten
15.12. Elisabeth Wehling (Berkeley) Politisches Framing
12.01. Heike Ortner (Innsbruck) Unter den Blinden ist der Einäugige König: Glaubwürdigkeit und Wahrheitsanspruch der alternativen Klatschpresse
19.01. Fritz Hausjell (Wien) Berechtigte Kritik an Medien versus demokratiefeindliche Denunzie-rung der „Lügenpresse“. Warum Medienkompetenzvermittlung aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht eine zentrale Forderung dieser Zeit ist
26.01. Friederike Herrmann (Eichstätt-Ingolstadt) Das Subjekt/ive im Journalismus